Wenn Nähe zum Schlachtfeld wird – Warum wir Liebe in Erwartungen verwandeln
- Gabriele Scheuss
- 1. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Manchmal beginnt das Ende einer Beziehung nicht mit einem Streit, sondern mit einem leisen Rückzug.
Wir geben, wir bemühen uns, wir lieben – und doch spüren wir Distanz.
Oft liegt der Grund nicht in der fehlenden Liebe, sondern in etwas viel Unsichtbarerem: in unseren Erwartungen.
Warum Erwartungen entstehen
Erwartungen sind menschlich. Sie entstehen, weil wir uns gesehen, verstanden und geliebt fühlen wollen.
Doch oft sind sie eng mit alten Glaubenssätzen verknüpft:
"Wenn ich mich anstrenge, werde ich geliebt."
"Wenn ich für den anderen da bin, bekomme ich etwas zurück."
Diese inneren Überzeugungen stammen meist aus frühen Erfahrungen – aus Momenten, in denen Zuwendung an Bedingungen geknüpft war.
Unbewusst übertragen wir dieses Muster in unsere Partnerschaft.
So verwandelt sich echte Nähe nach und nach in einen stillen Tauschhandel:
„Ich tue das für Dich – und dafür möchte ich, dass Du mich liebst.“
Wie Erwartungen Nähe sabotieren
Wenn Liebe zu einer stillen Rechnung wird, verändert sich die Dynamik zwischen zwei Menschen.
Statt Verbindung entsteht Spannung:
Wir beginnen zu zählen: Wer gibt mehr, wer weniger?
Wir vergleichen: Wer bemüht sich stärker?
Wir fordern: „Du müsstest doch wissen, was ich brauche!“
Doch Liebe ist kein Vertrag. Sie ist ein lebendiger Prozess.
Wenn wir beginnen zu rechnen, verliert sie ihre Leichtigkeit – und Nähe wird zur Belastung.
Der Weg zurück zur Verbindung
Liebe wächst, wenn wir uns ehrlich zeigen, statt Erwartungen zu erfüllen.
Wenn wir sagen dürfen, was wir brauchen – ohne zu fordern.
Und wenn wir anerkennen, dass unser Wert nicht davon abhängt, was wir bekommen.
Liebe beginnt dort, wo Zählen aufhört!
Ein erster Schritt kann sein, sich zu fragen:
Erwarte ich Liebe – oder lebe ich sie?
Was will ich wirklich fühlen – und wie kann ich das selbst in mir nähren?
Echte Verbindung entsteht dann, wenn beide Partner Verantwortung für sich übernehmen – und der andere nicht mehr die Aufgabe hat, innere Lücken zu füllen.
Impulse für den Alltag
1. Beobachte Dich selbst.
Werde Dir bewusst, wann Du innerlich etwas erwartest, statt offen zu sagen, was Du brauchst.
2. Sprich über Bedürfnisse – nicht über Pflichten.
Sag z. B.: „Ich wünsche mir mehr Nähe, weil ich mich dann geborgen fühle“, statt „Du kümmerst Dich nie um mich.“
3. Nimm Dich selbst ernst.
Erwarte nicht, dass der andere Dich heilt.
Selbstliebe ist die Basis jeder erfüllten Beziehung.
Du suchst Unterstützung?
Wenn Du spürst, dass Nähe und Distanz in Deiner Beziehung schwanken und Du wieder echte Verbindung erleben möchtest – begleite ich Dich gerne auf diesem Weg in meiner Praxis für Beziehungscoaching in Frankfurt.
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